Der israelische Tourismusminister
Amnon Lipkin-ShahakIn Ehud Baraks 'Regierung der Hoffnung' ist
Amnon Lipkin-Shahak Minister für Tourismus. Der 55-Jährige, der im vergangenen Jahr in
seiner Heimat zum "Mann des Jahres" gekürt wurde, übernahm das Amt am 7.
August von seinem Vorgänger Moshe Katsav.
Lipkin-Shahak, Vorsitzender der Partei der neuen Mitte, stammt
aus einer Familie jüdischer Siedler, die sich im 19. Jahrhundert aus Russland kommend
zunächst in Hebron niederließ. Er wurde am 18. März 1944 in Tel Aviv geboren und ist
inzwischen selbst Vater von fünf Kindern.
Lipkin-Shahak
blickt auf eine lange und erfolgreiche Karriere in der israelischen Armee zurück, in die
er 1962 als Offiziersanwärter bei der Fallschirmspringer-Einheit eintrat. Während des
Sechs-Tage-Krieges kommandierte er eine Einheit auf den Golan-Höhen und im Gaza-Streifen.
Als stellvertretender Kommandant der israelischen Fallschirmspringer-Brigade kämpfte er
Anfang der 70-er Jahre auf dem Sinai. Im April 1974 wurde er in den Rang eines Oberst
befördert, vier Jahre später zum Brigade-General ernannt.
Seit Anfang der 80-er Jahre machte sich die Regierung
in Jerusalem zunehmend auch das Verhandlungsgeschick des studierten Historikers Amnon
Lipkin-Shahak zu eigen. So war er etwa als Kommandant einer Reserve-Division in
Südlibanon an Verhandlungen zwischen rivalisierenden Drusen- und Christenmilizen
beteiligt.
Im Jahr 1986 wurde Lipkin-Shahak zum Chef des
Geheimdienstes ernannt. In diesem Amt, das er fünf Jahre lang inne hatte, koordinierte er
maßgeblich die israelische Position während des Golfkriegs 1991. Im März desselben
Jahres war er als stellvertretender Chef des Generalstabs vom damaligen Premier Yitzhak Rabin an
den Verhandlungen mit den Palästinensern über das Gaza-Jericho-Abkommen beteiligt.
Im Januar 1995 schließlich wurde Generalleutnant
Lipkin-Shahak Chef des Generalstabs. In dieser Funktion verhandelte er unter anderem in
Washington mit seinem syrischen Amtskollegen Hikmat Al-Shihabi über Sicherheitsfragen im
Rahmen des Nahost-Friedensprozesses. In seiner Zeit als Generalstabschef wurden nicht nur
entscheidende Fortschritte in der libanesischen Sicherheitszone und große Anstrengungen
im Bereich der Militär-Forschung unternommen. Lipkin-Shahak war auch dafür bekannt,
großen Wert auf die menschliche Komponente in der Armee zu legen. Nicht zuletzt deshalb
bekam er 1997 in den USA die Verdienstmedaille überreicht.
Mitte 1998 trat Lipkin-Shahak als Generalstabschef
zurück, um fortan in Israels Politik eine entscheidende Rolle zu spielen.
hagalil.com / 08-2000
[Literatur]
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