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Unterwegs im Galil:
Bar'am – die gefrorene Zeit

Von Lisa Yehuda

Das antike Dorf Bar'am liegt im Oberen Galil zwischen Sasa und Yir'on und ist bekannt für seine außerordentlich gut erhaltene Synagoge aus dem 2. - 3. Jahrhundert n. Ch. Doch abgesehen von diesem gern zu Hochzeits- und Bar Mizwa-Zwecken genutzten Gebäude kann der interessierte Besucher in Bar'am ein weniger gepflegtes Stück Geschichte anderer Art finden.

Verlässt man die unmittelbare Umgebung der Synagoge stößt man unweigerlich auf eine kleine, verschlossene Kirche und überquert man den Platz davor, findet man sich in einem immergrünen Blätterwald wieder. Zwischen all den Bäumen und Sträuchern stehen bis heute in beeindruckender Höhe erhalten die Ruinen eines ottomanischen Maroniterdorfes. Man durchstreift sozusagen ein Stück gefrorener Zeit, oder besser gesagt, gefrorener Zerstörung.

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Im 18. Jahrhundert ließen sich in Bar'am Maroniter libanesischen Ursprungs nieder. Doch nach mehr als zweihundertjähriger Anwesenheit besetzte die israelische Armee 1948 das Dorf und wies die christlichen Bewohner an, die Siedlung in Richtung Libanon zu verlassen. Ihnen wurde zugesichert, sie könnten nach Ende der israelischen Operation zurückkehren.

Die weitere Umgebung (Anfahrt von Zfath, 1924-br./1948-il. Rosenbaum Coll.)
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Nach 5 Jahren wurde das Dorf 1953 von der israelischen Armee gesprengt und diesen Zustand des Augenblicks hat das Ruineneld bis heute beibehalten.

In statischer Unmöglichkeit spannen sich dachlose Deckenbögen, halten zerrissene Fassaden aneinander und steigen Treppenbalken ins Nichts. Und dort wo die Natur Fuß fassen konnte, krallen sich Bäume ins Mauerwerk und wuchern Pflanzen teppichartig über Steinhaufen.

Die nähere Umgebung von Bar'am / Bir'im (Karte 1924-br./1948-il. Rosenbaum Coll.)

Es ist ein schöner, besinnlicher Ort, der durch sein Sich-Selbst-Überlassensein bezaubert und auf jeden Fall einen Schritt über die Grasflächen der Synagogenanlage hinaus verdient.

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© Lisa Yehuda

Die nähere Umgebung von Zfath / Safed (Karte 1924-br./1948-il. Rosenbaum Coll.)

hagalil.com 03/11/04



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